Nicht erst seit dem starken Franken sind Schweizer Unternehmen gefordert ihre Kosten im Griff zu haben und stetig zu optimieren. Seit dem Entscheid der Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzuheben, nimmt der Druck auf die exportierende Industrie zu.
Doch nicht nur die Exporteure stehen vor schwierigen Herausforderungen.
Auch das im Inland tätige Gewerbe wird sich gegen die weiter erstarkte Konkurrenz aus den umliegenden Ländern behaupten müssen. Schon vor der Aufhebung des Mindestkurses machten Küchen aus Deutschland einen grossen Druck auf die hiesigen Küchenbauer und deren Mitarbeiter. Seit dem 15. Januar sind diese Import-Küchen nochmals 20% günstiger. Nicht schwer zu erahnen, dass natürlich auch Lieferanten und Partnerunternehmen sekundär davon betroffen sind.
Innovationen können nicht alles ausbügeln
Seit Jahren können sich Unternehmen mit Standort in der Schweiz im internationalen Vergleich nur durch Innovationen und beste Qualität behaupten. Doch auch diese zwei Faktoren können irgendwann die Preisdifferenz nicht mehr wegmachen. Aber was können Unternehmen noch weiter tun, um wettbewerbsfähiger zu werden?
Bleiben Sie pragmatisch
Braucht es das monatliche Risk Management? Ist jede Koordinationssitzung notwendig? Muss alles immer organisiert und unter Kontrolle sein? Ein Rennfahrer, der nur so schnell fährt, dass er alles unter Kontrolle hat, fährt zu langsam.
Am besten fragen Sie sich bei allen administrativen und organisatorischen Arbeiten, ob diese im Sinne des Unternehmens oder des Kunden wirklich notwendig sind. Wenn nicht, hören Sie auf damit. Versuchen Sie auch Notwendiges stetig effizienter und einfacher zu machen oder gar zu automatisieren. Vielleicht können Sie die wichtige Auswertung auch im ERP/CRM-System generieren oder eine Lösung für die automatische Fakturierung von Abos finden. Ein grosser Kostenfaktor in vielen Unternehmen sind interne Arbeiten, die eigentlich nicht notwendig oder ineffizient sind. Vermeiden Sie solche Arbeiten und konzentrieren Sie sich auf Verkauf, Leistungserbringung, Kundendienst und die Weiterentwicklung Ihres Unternehmens. Für Effizienzsteigerung und Automatisierung von Arbeiten haben vielleicht auch Ihre Ansprechpartner bei exxo eine tolle Idee.
Mitarbeiter sind Gold wert
Binden Sie Ihre Mitarbeiter in die Weiterentwicklung des Unternehmens oder Ihrer Abteilung ein. Sie haben oft die besten Ideen zur Effizienzsteigerung. Vielfach befürchten diese, dass sie mit neuen Ideen und Ansätzen anecken könnten und lassen alles so wie es ist. Holen Sie Ihre Team-Mitglieder ab und nutzen Sie die Potenziale. Es haben sich schon manche Mitarbeiter als „Unternehmer“ entpuppt und innovative Ideen für neue Angebote, Prozessverbesserungen oder Marketing-Massnahmen eingebracht.
Entwickeln Sie neue Geschäftsmodelle
Wenn man sich mit Geschäftsmodell-Innovation auseinandersetzt stösst man schnell auf den Namen HILTI. Der weltweit tätige Werkzeughersteller mit Sitz in Schaan (Liechtenstein) bietet seine Produkte nicht mehr nur zum Kaufen an, sondern hat sein Handelsgeschäft radikal verändert. Heute ist HILTI dafür bekannt, dass ihre Kunden die Werkzeuge über eine Flottenmanagement- Lösung nutzen und bezahlen. Dabei kaufen die Kunden die Geräte nicht mehr, sondern bezahlen nur noch für die Nutzung. HILTI kümmert sich dabei um Wartung, Unterhalt und Erneuerung. Die Kunden nutzen dabei das Flottenmanagement-System von HILTI und haben so immer den Überblick über ihren Gerätepark. Das Unternehmen mit weltweit über 20‘000 Mitarbeiter hat erkannt, dass es für den Kunden nicht entscheidend ist, das Gerät zu besitzen, sondern damit etwas zu erschaffen. Die Kunden wollen sich nicht um die Geräte kümmern und verwalten, sondern sich auf ihre Kernkompetenz „Bauen“ konzentrieren.
Solche Geschäftsmodelle lassen sich in viele Branchen transformieren. Ein Treuhänder könnte seinen Kunden ein pauschales Jahresabo anbieten, dass 500 Buchungen, 4 MwSt.-Abrechnungen und einen Jahresabschluss umfassen. Der Treuhand-Kunde hat über die Website des Treuhänders Zugriff auf sein Konto und kann die neusten Zahlen begutachten.
Gerade im Abo- und Vertragsgeschäft liegen viele Potenziale für Schweizer KMU.